Zeltplatzresidenz 2022 - ISOLATION

Die Spiekerooger Zeltplatzresidenz geht in die achte Runde! Am letzten Januarwochenende trat die Jury zusammen, um über das diesjährige Stipendium mit dem Themenbezug „ISOLATION“, die künstlerische Qualität, den Bezug zur Insel und die Realisierbarkeit der eingereichten Projekte zu diskutieren und über die finale Platzierung zu entscheiden. Besonderer Wert wurden auch auf die Originalität und nicht zuletzt auf die partizipatorischen Aspekte der Arbeiten gelegt. Die Jury war besetzt mit Kunst- und Kulturschaffenden und natürlich dem Gewinner des Vorjahres. Bis zur Endrunde blieben die Arbeiten anonym, da diese selbst im Vordergrund standen. Die Qualität und der Ideenreichtum der eingereichten Projekte waren durchweg sehr hoch und so fiel die Entscheidung natürlich nicht leicht.

Durchgesetzt hat sich schließlich das Konzept Lichtspuren von Susan Helen Miller

Mit ihrem Projekt Lichtspuren beschäftigt sich Susan Helen Miller mit dem Mensch-Tier-Verhältnis in Bezug auf Vögel, die vom Aussterben bedroht sind. Isolation im Kontext von Insellage und Pandemie wird über den Menschen hinausgedacht. Es handelt sich um eine Lichtinstallation im weitesten Sinne. Isolation – Vulnerabilität – Verantwortung werden in Bezug zu Spiekeroog gesetzt. Das Konzept besticht durch eine gute visuelle Umsetzung sowie einer Bildsprache die zum Nachdenken anregt.

FADE OUT

Zweiteilige Arbeit bestehend aus Projektionen und Vogelsilhouetten im Kurpark

Projektionen:

Susan Helen Miller hat Found Footage Videos von unterschiedlichen Vögeln, die auf Spiekeroog zu finden sind und sich gleichzeitig auf der roten Liste bedrohter Tierarten befinden, digital bearbeitet. Die Vögel werden auf der Insel zurück in die umgebende Natur aus der sie stammen und in der sie leider immer seltener zu sehen sind, projiziert.

Vor Ort werden diese Videos mit einem akkubetriebenen Beamer auf die unterschiedlichsten Untergründe (Strand, Pflanzen, Wasser) projiziert. Diese Projektionen werden erneut abgefilmt und in der weiteren Verarbeitung mit einer neuen Tonspur unterlegt. Vor Ort wird mithilfe eines Tonaufnahmegeräts „Field Recording“ von Vögeln aufgenommen und gemeinsam mit dem Bewegtbild verarbeitet.

Es entsteht eine Kombination aus Echtem und Erdachtem, Lebendem und Verlorenem, um den Wandel der bedrohten Tiere zu einer verblassenden Erinnerung zu verdeutlichen. So zeigt die Arbeit auf, dass uns nur die Vorstellung erhalten bleibt, wenn ein Tier unwiederbringlich verschwunden ist.

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Objekte:

Im Kurpark hängen unter den Bäumen maßstabsgetreue Silhouetten von verschiedenen Vogelarten die sich auf der roten Liste befinden und vom Aussterben bedroht sind. Tagsüber sind sie weiß, doch im Dunkeln leuchten sie durch ihr fluoreszierendes Material eine Weile nach bis sie schlussendlich verblassen und in die Dunkelheit versinken. Bei der Arbeit geht es um kollektive schemenhafte visuelle Erinnerungen die nach und nach verloren gehen.

Folgende Vögel sind im Park zu finden: Kornweihe, Steinschmätzer, Brachpieper, Uferschnepfe, Sandregenpfeifer, Sumpfohreule, Braunkehlchen, Bluthänfling , Blauracke